Grubenbrand (pit fire)

Loderndes Feuer des Grubenbrandes

Das ist archaisch! Wie zu Urzeiten den Ton nackt, ungewappnet dem Feuer aussetzen, dem Knacken der Zweige, dem wuchtigen Fauchen der Flammen, den Feuchtigkeitsexplosionen, den rasenden Wechselstürmen von Glut und Kältehöhlungen, den tropfenden Harz-und Schlackekonzentrationen.

 

Später die Stille, die Aschenhügel mit ihren Rauchschwaden. Je nach der Stärke des Windes feinste, kräuselnde, senkrecht aufsteigende Gespinste oder aber nebelartig-zottiges Massivgrau, oftmals den Betrachter mit tränenden Augen vor sich hertreibend.

 

Dann erkennbar erste flammengegerbte menschliche Formzeichen in dem zusammengesackten, ausgefauchten, erschlafften, organischen Material. Obgleich Erde in Erde, bezeugt alles die Energieübertragung. Tonobjekte, kraftstrotzend oder von großer Zartheit, schillern farbnuancenverspielt im neuen Materialgewand. Der eigene noch nachglühende Körper, die rauchdurchtränkten Stoffe, die rußverklebten Hände - alles ist Transformation und vibriert im neu gefundenen Gleichgewicht.

 

Die Ausgrabung ist ein Hoffen und Bangen um die Keramik, um die Arbeit - und ist Freude! Das verbindet mit den Gefühlen der Menschen der Frühgeschichte, mit den Energieausschüttungen von Arbeit, Erde und Feuer.

Kein sauberer, moderner, elektrisch betriebener Brennofen kennt diese Sprache.

Stationen des Grubenbrandes

Vasen/Amphoren

Kreise

große Schale aus rotem Ton gedreht mit Schmauchspuren des Grubenbrandes, Ø59

große Schale aus rotem Ton gedreht mit Schmauchspuren des Grubenbrandes, Ø59

Tonplatten mit Schmauchspuren